An Jugendbüchern mag ich besonders, dass sie irgendwo zwischen dem Kinderbuch und Erwachsenenbuch stehen. Sie dürfen schon länger und komplexer sein, aber beschäftigen sich noch mal mit anderen Themen, anderen Figuren und sind (in meinen Augen) oft noch fantasievoller und magischer als Erwachsenenbücher.
Ein paar meiner liebsten Jugendbücher habe ich mal gesammelt und weil es so viele waren, habe ich zwei Blogbeiträge daraus gemacht. In diesem Beitrag findest du meine Empfehlungen für fantastische Jugendbücher und in einem anderen Beitrag die Empfehlungen für realistische Jugendbücher.
Cryptos (Ursula Poznanski)

Bisher hat mich eigentlich noch keins der Jugendbücher, die ich von Ursula Poznanski gelesen habe, enttäuscht. Und auch ihr Jugendthriller „Cryptos“ konnte mich von der ersten Seite an fesseln.
Besonders spannend ist das vielseitige Setting der Geschichte: Denn die Menschen leben in virtuellen Welten, zwischen denen sie wechseln können. In einer Welt kannst du am Strand entspannen, in einer anderen Welt Dinos bestaunen und wieder in einer anderen erlebst du ein mittelalterliches Setting. Dank modernster Technologien fühlt sich dort alles, was du erlebst, wie echt an. Die Protagonistin Jana ist Weltendesignerin und stolz auf die von ihr geschaffenen Welten. Doch dann passiert in einer ihrer Welten ein Verbrechen. Um das Verbrechen aufzuklären reist Jana von Welt zu Welt, doch das Verbrechen war erst der Anfang einer Reihe seltsamer Ereignisse.
Neben dem spektakulären Setting hat mich auch die Handlung überzeugt. Sie kommt schnell in Fahrt und die Spannung wird konstant hochgehalten. Durch die verschiedenen Welten bleibt es immer abwechslungsreich und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und welche Welten oder andere Ideen mich noch erwarten. Eine große Empfehlung für alle, die Fans von besonderen Settings sind und etwas Spannung mögen!
Luna-Chroniken (Marissa Meyer)

Die Luna-Chroniken sind im weitesten Sinne Märchenneuerzählungen. Jeder der vier Bände basiert auf einem anderen Märchen, der erste Teil zum Beispiel auf Cinderella, weshalb die Protagonistin auch Cinder heißt. Die Bezüge sind aber eher sehr lose und die Geschichten sind mit vielen eigenen und neuartigen Ideen angereichert. Denn die klassischen Märchen stoßen hier auf Science-Fiction-Elemente in einer erdachten Zukunftswelt.
Die Handlung ist spannend und meiner Meinung nach wenig vorhersehbar. Am überzeugendsten fand ich aber die Figuren. Diese sind unglaublich gut ausgearbeitet. Sie alle haben einen individuellen Charakter mit eindeutigen Stärken und Schwächen. Sie werden authentisch dargestellt, ihr Handeln ist nachvollziehbar und die Hauptfiguren sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich nur schon deshalb weiterlesen wollte, weil ich wissen wollte, was sie noch so erleben.
In jedem Band kommt dabei eine neue Haupt- und Perspektivfigur hinzu. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, warum Band 3 und 4 am längsten sind. Aber unabhängig von der Länge des Buches habe ich alle vier Bände als sehr kurzweilig empfunden und kann sie definitiv weiterempfehlen.
Book of Lies (Teri Terry)

Was wäre, wenn du eine Zwillingsschwester hättest, aber nicht von ihr wüsstest? Um diese spannende Frage dreht sich das Jugendbuch „Book of Lies“ von Teri Terry. Die Protagonistinnen Quinn und Piper sind Zwillinge, aber sie treffen sich zum ersten Mal bei der Beerdigung ihrer Mutter. Während Piper begeistert ist, ist Quinn misstrauisch. Sie sind völlig unterschiedlich aufgewachsen und müssen sich nun erst mal kennenlernen. Dabei stehen viele offene Fragen zwischen ihnen. Warum waren sie so lange getrennt? Wem können sie vertrauen? Was ist in der Vergangenheit passiert und welche weiteren Geheimnisse gibt es?
Das Buch ist spannend und wenig vorhersehbar. Nichts ist so, wie es zunächst scheint. Es herrscht eine leicht düstere, aber auch magische Grundstimmung. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist sehr flüssig und trägt zur Kurzweiligkeit der Geschichte bei. Wer also auf der Suche nach einem spannenden und mystischen Jugendbuch ist, sollte sich das Buch mal näher anschauen.
Mind Games (Teri Terry)

„Mind Games“ ist eine Jugendbuchdystopie, die sich mit den Grenzen von Virtualität und Realität auseinandersetzt. Denn in der Welt des Romans findet alles virtuell statt: die Schule, der Sport, der Großteil der sozialen Interaktionen. Aber die Protagonistin Luna versperrt sich dieser Onlinewelt. Zumindest, bis ihr unerwartet eine Programmiererstelle bei einer der mächtigsten Firmen angeboten wird. Damit steht sie vor einer großen Entscheidung und die Geschichte nimmt von da an einen rasanten Verlauf.
Das Buch ist spannend geschrieben und sehr kurzweilig. Meiner Meinung nach hält die Geschichte einige überraschende Wendungen bereit und war entsprechend wenig vorhersehbar. Es hat Spaß gemacht, mitzufiebern und mitzurätseln, und vor allem regt das Buch auch zum Nachdenken über Definition von Realität an – ein spannendes Thema, wie ich finde.
Silber-Reihe (Kerstin Gier)

Die Bücher von Kerstin Gier gehören zu meinen liebsten Jugendbüchern, da ich ihren Schreibstil unglaublich gern mag. Er ist locker-leicht und lustig, wodurch die Bücher meist sehr kurzweilig und unterhaltsam sind.
Mein persönlicher Favorit ist bisher die Silber-Reihe. Hierin geht es um eine magische Traumwelt, in der die Protagonistin Liv nach ihrem Umzug nach London immer wieder landet. Doch sie ist nicht allein dort, sondern trifft auf vier Jungs, die sie auch im realen Leben kennt. Und die anderen vier scheinen ebenfalls zu wissen, was in diesen Träumen passiert. Liv beschließt, dem Rätsel auf die Spur zu gehen. Doch wo verlaufen die Grenzen zwischen Traum und Realität, wenn plötzlich beides verschmilzt?
Wie häufig in den Büchern von Kerstin Gier wimmelt es auch hier nur so von fantastischen und leicht magischen Elementen, alles eingebettet in den normalen Alltag von Jugendlichen. Diesen Mix mag ich unglaublich gern und dazu kommt der lockere Schreibstil, der einen dazu bringt, immer weiterlesen zu wollen – noch eine Seite und noch eine und noch eine … Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich die Reihe gelesen habe, aber damals hat sie mich sehr gut unterhalten und sogar aus einer kleinen Leseflaute herausgeholt.
Edelstein-Trilogie (Kerstin Gier)

„Rubinrot“ ist der Auftakt zu einer Trilogie. In diesem ersten Teil erfährt die sechzehnjährige Gwendolyn, dass sie in der Zeit reisen kann. Dabei dachten bisher alle, ihre Cousine Charlotte hätte das Zeitreise-Gen geerbt, und haben sie entsprechend vorbereitet. Gwendolyn hingegen ist völlig überrumpelt, als sie plötzlich in der Zeit springt. Vom einen auf den anderen Tag steht ihr Leben Kopf und sie muss in kürzester Zeit mehr über das Zeitreisen und vor allem auch die Vergangenheit lernen, um auf die nächsten Zeitsprünge vorbereitet zu sein. An ihrer Seite ist der gleichaltrige Gideon, der ziemlich arrogant sein kann, aber für den Gwendolyn mit der Zeit doch Gefühle entwickelt.
Alle Bücher dieser Reihe sind sehr humorvoll und leicht geschrieben. Dadurch ist die Geschichte sehr kurzweilig und man kann beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen. Besonders gut gefallen hat mir auch der regelmäßige Wechsel des Settings durch die Zeitsprünge.
Wolkenschloss (Kerstin Gier)

Das Wolkenschloss ist ein Hotel in den Schweizer Bergen, das bereits in die Jahre gekommen ist. Die siebzehnjährige Fanny macht dort ein Jahrespraktikum und ist voll in die Vorbereitungen des berühmten Silvesterballs involviert. Für den Ball reisen vorab zahlreiche Gäste an und Fanny packt dort mit an, wo sie gerade gebraucht wird: im Housekeeping, als Kindermädchen und so weiter. Doch schnell wird ihr klar, dass viele der Gäste etwas zu verborgen haben. Was steckt dahinter? Welche Geheimnisse haben sie zu verbergen?
Wie den meisten Jugendbüchern von Kerstin Gier haftet auch diesem etwas Magisches an. Die Geschichte hat durchaus spannende Elemente, trotzdem kommt die Geschichte eher langsam in Gang. Bis dahin sind es vor allem die sympathischen Figuren und der humorvolle Schreibstil, die einen zum Weiterlesen bewegen. Für mich ist es ein Wohlfühlbuch mit schöner Atmosphäre – eine Geschichte, die einem ein gutes Gefühl gibt. Perfekt für ruhigere Tage.
Scythe (Neal Shusterman)

Ich liebe Dystopien und deshalb hat mich auch „Scythe“ gleich angesprochen. Grundidee des Buches ist es, dass in der Zukunft niemand mehr auf natürliche Weise stirbt. Wer umkommt, wird kurz darauf wiederbelebt. Eigentlich eine tolle Vorstellung, aber wenn trotzdem immer neue Menschen geboren werden, wird es irgendwann ziemlich voll. Deshalb gibt es die sogenannten Sythe. Diese entscheiden über Leben und Tod. Citra und Rowan werden für die Ausbildung zum Scythe auserwählt und zusammen mit ihnen lernen wir die Welt und die Organisation der Sycthe immer besser kennen. Es gibt Geheimnisse, Intrigen und die Spannung ist im gesamten Buch über hoch.
Für mich war „Scythe“ eines dieser Bücher, das ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die Welt wird super dargestellt, die Figuren wirken authentisch und die Idee hat mich fasziniert. Ich wollte immer weiterlesen. Und als ich mit dem ersten Band durch war, wollte ich so dringend den zweiten Band lesen, dass ich an einem Sonntag extra noch zur Bahnhofsbuchhandlung gefahren bin, um dort das Buch zu bekommen. Ich denke, das sagt genug aus! nur so durch die Seiten fliegen. Besonders gut gefallen hat mir auch der regelmäßige Wechsel des Settings durch die Zeitsprünge.
Echo Boy (Matt Haig)

Matt Haig gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und deshalb habe ich mir natürlich auch sein Jugendbuch „Echo Boy“ gekauft, als es vor ein paar Jahren erschien.
Das Setting ist eine von Technik dominierte Welt, in der es sogenannte „Echos“ gibt. Das sind künstliche Menschen, die wie Sklaven die Befehle ihrer Besitzer ausführen. Doch das scheinbar perfekte System gerät ins Wanken, als ein Echo die Eltern der Jugendlichen Audrey tötet. Audrey flüchtet und als wäre das Chaos nicht schon groß genug, verliebt sich ein Echo in Audrey. Auch das kann eigentlich nicht sein und plötzlich scheint die ganze Welt Kopf zu stehen.
Mir haben das Setting und die Grundidee der Geschichte gut gefallen und auch Matt Haigs Schreibstil überzeugt wie immer. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und wirft ein paar interessante Fragen auf und ich kann sie allen empfehlen, die gern Dystopien lesen.
Schau dir gern auch den Blogbeitrag mit meinen Empfehlungen für realistische Jugendbücher an!